Über die Bilder

Lydia Schigimont wurde in Moskau geboren, in der Familie des bekannten Bildmalers Petr Schigimont. In ihren Arbeiten vereinten sich die Einflüsse der traditionellen russischen realistischen Schule, zu welcher der Vater gehörte, und eine ornamentale, dekorative Richtung, die durch den erlernten Beruf der Designerin kam. Lydia Schigimont arbeitet mit unterschiedlichen Techniken: Ölmalerei, Aquarell, Pastell und Grafik. Mit diesen traditionellen Mitteln schuf sie ihre Landschaften, Stilleben und thematische Bilder. Ihre Spanne reicht von der gegenständlichen bis zur abstrakten Malerei, welche sie frei interpretiert, sowohl in technischer, als auch in stilistischer Hinsicht. Mit den genannten Mitteln stellt sie Poesie und Sinnlichkeit in der uns umgebenden Welt dar. Ihr Werk liegt in der Tradition der hohen Kunst, die aus dem Rahmen der sichtbaren Realität springt und in eine Sphäre des Spirituellen, des Himmlischen hinaufsteigt. Der Kunst, dessen Ziel ist, in den Menschen den Drang nach dem Guten und der Selbstvervollkommnung zu erwecken.
In ihren Landschaften zeigt die Malerin sowohl reale als auch illusionäre Natur, die sich aus der realen entwickelt und in ihrer Einbildung existiert. Einige Motive sind eigentlich reale Ansichten, aber sie werden so wiedergegeben, dass sie imaginär werden, als ob der Natur ein neues Leben verliehen wird. Dieses neue Leben sollte noch mehr vergänglich und augenblickleih sein als das wirkliche Leben. Ihre städtischen Landschaften zeigen nicht nur konkrete Ansichten, sondern viel mehr die Atmosphäre und die subjektive Wahrnehmung der Malerin.
Viel arbeitet die Malerin mit den thematischen Bildern, die mit verschiedenen Themen, mit Einbildng und Fantasie zu tun haben. Unter denen sind die Bilder besonders wichtig, die mit Glaube und Geist verbunden sind. Die Malerin wollte hier nicht nur die biblische Bedeutung sehen. Diese Bilder zeigen neben dem Biblischen eine menschliche, bunte, dekorative und märchenhafte Vorstellung von Geist und Paradies. In diesen Bildern versucht Lydia Schigimont das Sinnliche, das Schöne und das Geistige in einem Ganzen organisch zu bündeln. Einige Bilder symbolisieren menschliche Träume und poetische Vorstellungen von Geist und Schönheit.
Charakteristisch sind die Stilleben, die sowohl in Öl auf Leinwand als auch in Aquarell auf Papier ausgeführt sind. In diesen Reihen der Stilleben entwickelt die Malerin eigenen Stil auf der Basis der höllandischen Stilleben. Einige Werke in Aquarell bezeichnet sie als „Stilles Leben“ und hofft, dass diese Reihe uns zurück zum ursprünglichen Sinn des Wortes „Stilleben“ führen kann. Hier sucht sie die Stille und das Schöne. Alle Bilder müssen die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf die bestimmte Kombination der Gegenstände konzentrieren, die gewisse Assoziationen und Gefühle erregen soll: Feierlichkeit, Frische, Liebe, Einsamkeit, Geheimnisvolles oder Melancholie.
„Die Suche nach dem Göttlichen in allen Dingen spiegelt sich in diesen ruhigen Bildern, es ist nicht etwa eine Hektik des Suchens, sondern es ist die Frage im Bewusstsein einer Antwort, die Lydia Schigimont in den vielen kleinen Dingen und der in diesen verborgenen Schönheit findet. Die Werke von Lydia Schigimont sind glücklicherweise keine aufregenden oder spektakulären Bilder, sondern anregende und hoffentlich bewegende Denkzeichen über den Standort des Menschen zwischen Himmel und Erde“
                                                                                   Kunsthistoriker Dr. Jörg-H. Baumgarten (Köln)

 

„Lydia Schigimonts Kunst ist ganz in der Tradition der großen Kunst aufgehend, einer Kunst, die die Wirklichkeit transzendiert, übersteigt, auf ein Höheres, auf ein Spirituelles, auf ein Himmlisches hin. SIe kündet vom Anwesen des Göttlichen im Wirklichen und hebt damit das Wirkliche über das Alltägliche hinaus. Es ist die Vision vom Sonnentag der Sinne und des Geistes, die Vision vom Ewigen“
                                                       Künstler und Kunsttheoretiker Jürgen Kramer (Gelsenkirchen)